Nachbericht: Seminar „Klärwerkstechnik“

Etwa 30 Teilnehmer trafen sich am 15. November 2017 in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Kulmbach, um sich über Themen rund um die Klärwerkstechnik der Zukunft zu informieren und sich mit den Experten der Branche auszutauschen. Dabei standen zukunftsweisende Themen im Fokus. Moderne Formen Abwasser zu fördern, die Digitalisierung in der Wasserwirtschaft oder etwa die Kläranlage als Energielieferant. Nicht zu vernachlässigen dabei natürlich der Schutz der Mitarbeiter auf den Kläranlagen.

Zunächst begrüßten Cindy Sierks, Verkaufsförderung und Hans-Jörg Seidl, Außendienstmitarbeiter die Teilnehmer und stellten das neue Handelszentrum der HTI Gienger KG in Röttenbach vor.

Herr Kriegner vom Amperverband gab einen Überblick über alle relevanten Themen im Bereich des „Arbeitsschutzes auf  Kläranlagen“. Welche Gesetze sind zu beachten, welche Hilfsmittel gibt es und welche Rechte und Pflichten haben sowohl Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Im Fokus steht hierbei immer das „gute Vorbild“ – so ist jede Führungskraft angehalten als solches voran zu gehen, um möglichst Unfälle zu verhindern und präventiv zu handeln.

Mark Akermann, Schulungsleiter bei Grundfos widmete sich dem Thema „Neue Art Abwasser zu befördern“. Modern und innovativ ist dabei die App „Grundfos Go“, mittels derer man sein  Smartphone über eine Kommunikationsschnittstelle mit der Abwasserpumpe verbinden kann. Alle Informationen über Energieverbrauch, Wasserstand, Betriebsstunden usw. können abgerufen, bearbeitet und gespeichert werden. Auch Berichte können z.B. im Fall von Störfällen als PDF gespeichert werden. Schon während des Vortrages wurden viele interessierte Fragen gestellt und dabei auch kontrovers diskutiert. Denn nicht immer gehen Theorie und Praxis konform.

Nach einer kurzen Kaffeepause referierte Verena Demmelbauer von der Uni BW in München über die Kläranlage als Energielieferant. Es ging um die Ressourcenrückgewinnung aus Klärschlamm. So kann dabei ein Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels geleistet und die Erreichung der angesetzten Klimaziele unterstützt werden. Gerade Phosphor ist eine essenzielle und wichtige Ressource und gilt dabei als „Critical Raw Material“. Aus diesem Grund wurde die „Klärschlamm Novellierung der Klärschlammverordnung“ beschlossen, um Phosphor aus Klärschlamm rückzugewinnen.

In der Kantine der Stadtwerke Kulmbach hatten alle Teilnehmer während der Mittagspause nochmals die Gelegenheit über die behandelten Themen zu diskutieren und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.

„Megatrend Digitalisierung – Umsetzung in der Wasserwirtschaft“ war das Thema von Prof. Dr. Manuela Wimmer,  Wissenschaftliche Leiterin Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof.  Sie gab einen Einblick in das Zeitalter der Digitalisierung und erklärte, was es eigentlich mit der Industrie 4.0 auf sich hat und was das für die Wasserwirtschaft bedeutet. Hierbei ging es z.B. um die Kommunikation von Maschine zu Maschine.

Den Abschluss bildete Herr Müller von der Firma Erhard by Talis mit einem Vortrag über Armaturen im Klärwerk und in Abwasserdruckleitungen. Anschaulich stellte er die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dar und zeigte die Vorteile der Produkte auf.

Die Teilnehmer nahmen im Anschluss an die Veranstaltung gerne die Möglichkeit wahr, sich die Kläranlage der Stadtwerke Kulmbach anzusehen, ebenso wie die Trinkwasseraufbereitung auf dem Gelände der Stadtwerke.